IMG Stageline FGA-202

Das Teil habe ich als Tontechniker immer dabei. Insbesondere, wenn man mit seinem Setup in seltsame Haus-Anlagen einspeisen muss, können schnell Brummschleifen auftreten. Hier hilft der 1:1 Line-Übertrager, bei dem der Ausgang eben nicht leiser ist als am Eingang angeliefert.

Manchmal dient das Ding auch dazu, Keyboard-Signale zu symmetrieren und an eine Stagebox anzuschließen. Das funktioniert aber nur dann, wenn man keinen Durchschleif-Ausgang braucht, z.B. zur eigenen Monitorlösung des Keyboarders – und wenn man ein Mischpult hat, das auf den XLR-Inputs auch Line-Pegel verträgt.

Nicht geeignet ist das Produkt für passive E-Bässe, passive Piezo-Tonabnehmer oder passive E-Gitarren. Hier würde eine deutliche unerwünschte Klangveränderung auftreten. Das wäre dann ein Fall für eine aktive DI-Box.

Aber wenn man weiß, wie es einzusetzen ist: Zwischen Hilfsmittel und Arschretter – möchte ich nicht missen, hat schon so manche Show gerettet.

Die Verarbeitung ist solide. Klang ist auch gut (für mich eben keine Klangveränderung wahrnehmbar).

Kombibuchsen TS 6,3mm und XLR hinein, XLR galvanisch getrennt wieder hinaus. Die Massen können per Schalter in beiden Kanälen separat getrennt werden. Das Teil funktioniert einwandfrei. Da die Impedanz mit 600 Ohm angegeben ist (beide Seiten), kann man kein passives Instrument wie Gitarre oder Bass direkt anschließen, da diese eine hochohmige Eingangsstufe benötigen und ein 600 Ohm Trafo die Pickups zu stark belasten würde. Deswegen heißt die Box auch Line-Transformer. Das ist also kein Fehler, sondern so designed. Keyboard hinein und galvanisch getrennt hinaus geht mit nur ganz geringen klanglichen Änderungen, das fällt nicht ins Gesicht bzw. ist kaum bis nicht wahrnehmbar. Muss man Brummen durch Masseschleifen loswerden, ist das Teil ein verlässlicher Problemlöser. Die Box ist ein Panzer aus stabilem Stahlblech. Da kann man drauf herumtreten, die bleibt in der Form, die sie hat. Die Buchsen sind aus Kunststoff, die Klinkeneingänge gehen sehr straff, denen kann man einiges zutrauen. Allerdings würde man beim auf den Stecker treten wahrscheinlich die Buchse aus dem Gehäuse brechen und von der Platine reißen. Also so hinlegen, dass keiner drauftritt! Weniger gut hat mir gefallen, dass die Platine mit den Trafos drauf nur an den Lötpads für die Buchsen hängt. Beim Transport und Handhabung (Herumwerfen) besteht schon die Gefahr, die Platine mit den Trafos von den Pins der Steckbuchsen, die im Gehäuse verschraubt sind, langfristig abzureißen, das könnte kalte Lötstellen geben. Auch sind Gehäuseunterteil und Oberschale jeweils lackiert und mit den 4 Schrauben, die auch die Gummifüße halten miteinander verbunden. Da der Gummi zwischen den Schrauben und dem Gehäuse ist, ist das Gehäuseunterteil mit dem Oberteil nicht leitend verbunden und kann vor Einstreuung nicht schützen. War in meinem Umfeld kein Problem, könnte woanders aber eines sein. Das Teil macht also, was es soll, aber es möchte trotz der robusten Bauweise pfleglich behandelt werden. Wenn es Brummeinstreunungen gibt, nach dem Gehäuse schauen und für leitende Verbindung sorgen, z.B. durch eine zusätzliche Schraube, die Metall auf Metall bringt.

Ich hatte in meinem Setup (E-Bass -> Effektboard -> Amp -> Balanced Line-Out -> Soundcraft UI24) eine sehr hartnäckige Brummschleife, die mir die Nerven geraubt hat. Über In-Ear war das ständige Gebrumme nicht zu ertragen. Daher suchte ich nach einer Lösung, die dem ein für alle Mal abhilfe schaffen sollte.

Der FGA-202 tut genau das, wozu ich ihn eingesetzt habe, nämlich das entstören des Signals durch einen Ground-Lift. Seit ich die Box zwischen Line-Out und UI-24 geschaltet habe ist ruhe, so wie es sein soll.
Zudem macht die Box einen recht wertigen, robusten Eindruck, sodass ich mir sie auch gut für die Bühne vorstellen kann. Ich kann den FGA-202 nur empfehlen!