Für den semi-professionellen Einsatz im Übungsraum und bei privaten Veranstaltungen (bis 60 Personen) suchte ich zwei aktive Fullrange-Lautsprecher (max. 800,- € und max. 17 kg pro Stück) zur Wiedergabe von Gesang, Akustik-Gitarre/-Bass und Drum-Machine. Aus Gewichts-/Tragegründen sind Subwoofer nicht erwünscht, deshalb war eine ordentliche Bass-Wiedergabe erforderlich. Als weitere Anforderung gibt es den zwei-kanaligen „Stand-Alone“-Einsatz mit Mikro und Gitarre an einem Lautsprecher, wobei zumindest die Lautstärke-Einstellung per Bluetooth wünschenswert wäre. Leider haben die Lautsprecher der interessanten RCF Art 7-Familie nur einen Eingang und der ansonsten sehr gut bewertete Yamaha DRX12 MKII bringt über 18 kg auf die Waage; deshalb kamen beide gar nicht erst in meine Auswahl.
Dank der Thomann-Money-Back-Möglichkeit habe ich in meinem Übungsraum folgende Lautsprecher auf ihre Tonqualität getestet (eine reale Gig-Erfahrung kann natürlich nicht vermittelt werden):
- QSC CP12
- Yamaha DHR10
- EV ELX200-12P
Als Testsignale verwendete ich audiophile Musikstücke und eigene Gitarren-Loops aus meinem Looper „Boss RC500“ unter Verwendung der integrierten Drum-Machine.
Der Yamaha DHR10, - interessant wegen des Holzgehäuses-, lieferte zwar einen sauberen und transparenten Klang, er war aber bzgl. Bassfundament und sattem Sound den beiden 12-Zoll-Lautsprechern hörbar unterlegen. Ein 4-stufiger Lüfter läuft nach dem Einschalten bereits leise in der niedrigsten Stufe.
Der CP12 und der ELX200-12P kommen im Plastikgehäuse daher, wobei sich besonders der CP12 mit 13,7 kg und kompakter Größe als sehr „portable“ erweist. Da Lüfter-los mit Kühlung auf Konvektionsbasis, gibt es bei beiden auch keine entsprechenden Geräusche; ein gewisses Verstärker-Grundrauschen ist zwar bei beiden vernehmbar, aber für mich nicht störend. Für den Hörtest liefen beide in der EQ-Standardeinstellung (CP12: DEFAULT; ELX200-12P: Music). Die anderen EQ-Settings habe ich nicht getestet.
Es war faszinierend, was aus dem kleinen und leichten CP12 herauskam. Der Sound war sauber, transparent und dabei warm, manchmal schien es, als ob er in den Bässen noch tiefer als der ELX200-12P agieren konnte. Nach einer gewissen Zeit kristallisierte sich dann doch eine geringfügig „größere“ und transparentere Darstellung des ELX200-12P heraus, auch schien letzterer ein bisschen mehr Leistung bzw. Lautstärke abrufen zu können. Die Tests waren allerdings mehr in Richtung Tonqualität und weniger in Richtung Maximal-Lautstärke ausgelegt, welche für mich eher sekundär ist.
Letztendlich habe ich mich für den EV ELX200-12P entschieden und damit einen zweiten bestellt. Den Ausschlag gab die praktische QuickSmart-App von EV zur drahtlosen Einstellung von Lautstärke und Equalizer über Bluetooth. Hätte der CP12 diese Möglichkeit auch gehabt, hätte er das Rennen auf Grund des geringeren Gewichtes und der kleineren Größe bei fast gleichwertigem Sound gemacht.