Dieser Red Hot Longhorn-Bass sieht richtig gut aus! Die rote Decke mit dem weißen Binding im Kontrast zu der schwarz lackierten Zarge (und Boden) wirkt regelrecht elegant.
Da so ein Longhorn-Bass sowieso „halbakustisch“ gebaut ist, bedeutet es für den Hersteller keinen besonders großen Aufwand, auch noch ein F-Loch (ebenfalls weiß eingefasst) in die Decke zu schneiden. (Ein solches Modell mit F-Loch gab es auch schon in den 50er Jahren.) – Überrascht fand ich dann allerdings doch, dass der neue Bass spürbar leichter ist als mein alter `58 Longhorn-Bass.
Die nicht kompensierte Brücke aus Holz ist zwar eine etwas seltsame Konstruktion, aber sie erfüllt ihren Zweck.
Leider war das Instrument im Auslieferungszustand nicht spielbereit, da die Saitenlage nicht sauber eingerichtet war: Die Saiten scheppern und schnarren so sehr, dass man nicht spielen kann. Zum Glück muss man bei den neuen Modellen nicht erst den Hals abmontieren, um an den Halsstab ranzukommen: der Zugang ist jetzt über die Kopfplatte möglich, ein passender Imbus-Schlüssel ist beigefügt. Aber grundsätzlich sollte ein Instrument, auch wenn es von Danelectro stammt (und in diesem Fall nicht einmal besonders preiswert ist), in diesem Zustand nicht in den Verkauf gehen.
Von Thomann wird leider kein Koffer (auch kein Gigbag) vorgeschlagen/empfohlen. – Nach Vergleich mit den Hinweisen zu anderen Longhorn Short Scale Bässen von Danelectro habe ich einen passenden Koffer gefunden, der allerdings bestialisch stinkt! (Den Koffer
habe ich separat besprochen.)
Die von Thomann für den Longhorn-Bass (in Copper Burst) empfohlenen Saiten (Warwick, Roundwound) kommen mir deutlich zu stark vor (.045, .065, .085, .105), sie sind auch stärker als die aktuell bei der Lieferung aufgezogenen Saiten – ich habe irgendwo in einer Besprechung gelesen, dass insbesondere die E-Saite (im empfohlenen Satz .105) so stark ist, dass man sie ohne handwerkliche Eingriffe gar nicht einfädeln kann; außerdem sind diese Saiten vermutlich auch zu lang (87 cm umwickelter Länge sind eher „medium scale“ gegenüber der umwickelten Länge von 81,3 cm bei dem Saitensatz von La Bella, siehe unten.)
Die Original-Saitenstärke (.042, .053, .060, .079) für die Danelectro Short Scale Bässe hat der Kunde Westcliff in seiner Produkt-Besprechung (vom 11.10.2009) zum Longhorn-Bass (in Copper Burst) dankenswerterweise angegeben, ebenso die Stärke der bei der Lieferung aufgezogenen Saiten (.045, .065, .080, .100).
Auch weil ich lieber passende Flat Wound Saiten verwenden möchte, habe ich dazu selbst auch noch ein wenig herumgeforscht: Von La Bella gibt es speziell für die Longhorn Style Short Scale Bässe von Danelectro einen speziellen Saiten-Satz 760FD (.042, .056, .065, .083, sowohl als Flat wie auch als Round Wounds), der den originalen Saiten schon ziemlich nahekommt, nur ist dieser Saitensatz bei Thomann leider nicht erhältlich!